Ausflug über den Wald der Verwirrungen

Einige Kinder hielten sie nie an die Ansagen der Eltern und taten was sie wollten. Verängstigte Kindern wichen für immer dem verbotenen Wald aus und andere wieder warfen nur einen verschüchterenden Blick hinein. Was sie sahen brachte ihr anerzogenen Moralkodex in Konflikte und erschrocken zogen sie ihren Kopf genauso schnell wieder ein, wie sie ihn in den Wald hineinsteckten. Und sie hofften, niemand hat sie bei ihrem heimlichen Blicken gesehen. Jedoch, das was sie sahen, zog sie sie so sehr in den Bann, dass sie Blick schon als prickelnden körperlichen Eindruck wahrnahmen und so wagten sie von Zeit zu Zeit in einen heimlichen Moment immer wieder einen Blick in den dunklen undurchsichten verbotenen Wald.
Gerstern breitete ich meine, damals von den Eltern gestuzten, Engelsflügel aus und überflog gemächlich den verruchten Wald. Die nachgewachsenen Flügel halfen mir den tiefen Graben der Moral zu überwinden, den meine beschützenden Eltern schon vorsorglichen in frühster Jugend um den Wald gruben, damit ich als ihre flatterhafteTochter meiner ausschweifenden Ausflügen aus Neugier auf den verwirrenden Pfade des dunklen und unübersichtlichen Wald der Verwirrungen verloren herumirrt. Die von den Eltern künstlich angelegte Landschaft sollte für meine neugierige Ausflüge genügen.
Aber wie es im Leben so ist. Es gibt Situationen, da wachsen Menschen Flügel und damit gelingt es ihm, auch tiefe Gräben zu dem Verbotenen überwinden.
Der verbotene Wald lag nun gestern unter meinen Flügeln und ich lies mich von den leichten Aufwinden darüber hinweg gleiten. Aus der Höhe gab es für mich noch nicht viel zu sehen und wenn ich mehr sehen wollte, dann muss ich mich für einen Landeplatz entscheiden, der mir einen guten Einblick ermöglicht....
