neuzeitlicher Dschungel der bunten Vögel
Erst wenn der Tag zur Neige geht, wenn andere nach Haus gehen und ihren wohlverdienten Feierabend genießen, breiten sich meine Flügel wie von selbst aus und tragen mich in den Wald der Verwirrungen.
Ja, wer den Wald betriit, wird nie wissen, was gleich geschehen wird. Nichts ist planbar - nichts vorhersehbar - da ist der Gedanke an einen Dschungel nicht weit. Ein nahezu undurchdringlicher Wald, der voller akustischer Geräusche steckt und niemand kann sehen, wer diese Geräusche macht. Die Vielfalt der Geräusche ist fast grenzenlos und doch,sie lassen sich in ein gewisses Ordnungsprizip bringen und das ist die einzige Möglichkeit der Vorhersehbarkeit. Schon der erste Ton läßt meinen Verstand in ein Register greifen und dann beginnt auch schon die Kommunikation mit den unbekannten Wesen.
Sie sitzen auf hohen Bäumen und im Schutz der Dunkelheit.
Mein Platz auf der Lichtung bietet keinen Sichtschutz und so trommel die Blicke auf mich nieder, ohne dass ich sie sehen kann. Ich bin mir noch nicht drüber im Klaren, wer in der besseren Position ist. Das fremde Wesen im Dickicht oder meine Position. Ich , die blind agierend - nur auf Instinkt und Intutition vertrauend - sich auf die fremden funkenden Wesen einläßt.
Treten sie in aus der Dunkelheit ans Licht, dann haben sie sich in für den Moment ihres Erscheinens ein buntes Federkleid angelegt. Das läßt sie wie bunte Vögel erscheinen. In den schrillsten Fraben, die sogar einen Schmerz in den Augen der Sehensen erzeugen, sind die Federn sind oft ohne System auf ihre unsichtbare Körperhülle verteilt. Ihr Gang, der sie aus der Dunkelheit bringt, wirkt eher wie der eines Kleinkindes, das grade das Laufen erlernt hat. Es fehlt ihm etwas an Koordination und einem sicheren Gefühl für gesundes Gleichgewicht.
Treten sie als bunter Vogel aus dem Schutz der Dunkelheit, dann zeigen sie mit dem stolzesten Gang ihr coolsten Imponiergehabe.
Mein blindes Auge entwirft das Bild eines stolzes Hahnes, dem die Flügel schon früh gestutzt wurden und die schwingenden FlugFedern für immer entfernt wurden.
In ihrer Fantasie jedoch sind sie noch immer die prächtigen Paradiesvögel, die beim Anblick eines Engels ihre weiten Flügel ausbreiten um gemeinsam mit den Engel auf den Rücken eine Flugreise in die Zone der verbotenen Früchte zu machen.
Doch statt der prächtigen weiten Flügelspanne sehe ich die Mühe, die eingebüßte Flugfähigkeit zu verbergen.
Ich steige zwar nicht auf ihre Rücken,aber doch in ihren Traum ein, lasse ihnen noch einmal die längst gestuzten Flügel wachsen, die sie noch einmal weit in das Land der verbotenen Früchte trägt.......
Miss SUB