Bizarre BrückenPfeiler
Will ich eine lange Wartezeit in Worte kleiden, dann stelle ich sie mir als einspurige begehbare Brücke vor, die sich weit über den Horizont spannt um dann irgendwo im diesigen Meer einzutauchen. Auf ihr gehe ich dem Ende der Wartezeit entgegen. Der Teil, der hinter mir liegt verschwindet in der Erinnerung. Der vordere Teil dreht sich erneut wie eine Spirale in den dunstigen Horizont hinein.
Das erzeugt ein Gefühl, dass die Brücke endlos bleibt. Statt ein Ende der Wartezeit taucht ein neuer tragender Pfeiler am aufgeklärten Horizont auf.
Das erzeugt das Gefühl, das das Ende der Brücke real exisitiert und erreichbar bleibt. Die Geduld entscheidet, ob das endlos scheinende Ziel weiter im Fokus bleibt und nicht die Aufgabe das Führung übernimmt, die dafür sorgt, dass man sich schon vor dem Ende der Brücke abseilt.
Die überaus gedehnte Brücke war schon seit der letzten Monate mein unsichtbarer Weg, der sich über meinen Alltag spannte. Das Ende wich einem neuen Pfeiler, die in unregelmäßigen Abständen auftauchte. Erreichte ich ein sichtbares Ziel endlich, verschwand das Ende der Brücke wieder am Horizont im diffusen Nebenschleier aus meinem Blickfeld.
Der Mensch gewöhnt sich an alles, sagt der Volksmund. Das erste laute rebellische Murren geht irgend wann in einen leisen Knurren unter und wird dann sanft in eine Abfindung überleitet. Das ist der starre Moment, der sich Gewohnheit nennt und sich als tragendes Element unter schiefliegenden Ereignisse legt.
Fast hatte ich mich daran gewöhnt, das der nächste Termin für die nächste Session wegen hindernde Umstände wieder im diffusen Nebel hinter dem Horizont verschwindet. Aber es lagerte sie die erzwungene Gewohnheit in hauchdünne Schichten als Grauschleier auf meinem Gemüt ab und machte es schwerer und schwerer.
Doch kein Pfeiler wich dem anderen ohne einen weiteren Abschnitt der Brücke vor meinen Augen erscheinen zu lassen. Eine Umkehr versagte sich von allein. Nur eine Option – Abseilen – gibt es für den, der die anhaltende Spannung nicht ertragen kann.
Mein fester Wille wurde auf eine harte Probe stellt und ? zuverlässig wie meine alte Freundin – die Aufregung – stand er mit bei. Sie zusammen, wie Pech und Schwefel, nahmen mich beherzt in ihre Mitte und führten mich weiter auf dem Weg, der mich in die bizarre Welt führen sollte.
Die Welt kann sich nur entfalten, wenn mein Herr und Gebieter mit seinem rhythmischen Klingeln an meiner Wohnunsgtür nach Zutritt verlangt. Mit einen großen schweren Koffer und in der anderen Hand eine länglichen Stab, der einer Röhre erinnert betritt er die verbereitete Welt, in der mein Herz zu flattern beginnt, als wären es die Flügel eine Fledermaus, die auf den Schall reagiert, der die Gemäuer einer Lasterhöhle reagiert.
In ihrem Inneren verborgen, der Tunnel in die bizarre Welt.
„Die Träume der Nacht setzten sich meine Aufregung mit der Session auseinander. Die mehrfach auf den letzten Drücker ausgefallenen Sessionen hatte sie abstumpfen lassen. Ja, sie wußte nicht einmal, ob sich sie auf das kommende Ereignis einstellen sollte oder sich doch lieber spontan einklinken, wenn das erste verabredete Klingelzeichen ertönt. Sie entschied sich scheinbar für Zurückhaltung, doch in der Nacht setzte sie sich heimlich mit der aufkommenden Spannung auseinander.
So traf sie sich in der Nacht, während ich schlief, mit meinem Herren und Gebieter und verabredete sich noch einmal zeitgenau. Ein paar Störfaktoren tauchten für einen kurzen Moment auf und verschwanden ebenso schnell. Doch die kurze Störung reichte und meine Aufregung verlor meinen Herren und Gebieter aus dem Auge. Doch die perfekt Zeitangabe sollte die Session nicht wieder platzen lassen. Aber mein Herr sagte nicht, wo er zu finden ist. Oh Gott, geht das wieder los? Will wieder alles aus dem Ruder laufen? Kleine winzige Ängste machten sich im Traum sichtbar.
Meine Aufregung irrte durch die Räume, suchte nach meinem Herren und Gebieter. Sie folgte seiner unsichtbaren Spur. Er hatte schon alle Störfaktoren, Räume, Gebäude und den Ort hinter sich gelassen. Als weiße Hündin folgte ihm, schon die Schnuppernasenur noch auf seine Spur und die sich auf die bizarre Welt ausgerichtet hatte.
Dann traf ich endlich ein, an einem Ort der fremd und vertraut in einem war. Die Schnuppernase nahm den frischen Frühlingswind auf, der sich nach dem vereinbarten Klingelzeichen durch die Wohnungstür schieben sollte.
Der Wecker reißt mich aus meinem traumhaften Frühlingswind und mit flinker Socke durchlaufe ich alle Stationen, die ich schon in mein Routineprogramm fest installiert hatte. Es läuft wie am Schnürchen – den Sohn zur Schule schupsen, die Kulisse für die Session schieben, die Verwandlung von der NormaloFrau in die unterwürfige Sklavin.
Apopo – unterwürfige Sklavin, das war ja noch was.
Die Begrüßung meines Herren – sie läuft nicht mehr nach der alten Manier. Ich schreibe mir schnell die verlangte Begrüßung auf und lerne sie nebenbei auswendig. Mit den kleinen Kritzelzettel laufe ich weiter alle Stadionen ab und wiederhole erst im Geiste und dann wieder laut vor mir hin babbelnd die Begrüßung : Herr! Eure unterwürfige Triefvotze begrüßt Euch und bittet Euch, von Euch wie ihr wünscht benutzt, gequält und gedemütigt zu werden „
Die Begrüßung sitzt in meinem Kopf und jetzt nehme ich mir den Tisch vor. Darauf soll ich wie eine Hündin auf allen vieren meine Herren erwarten? Das sitzt noch nicht in meinem Kopf, aber Probesitzen kann nicht schaden. Ich übe und probe den Sitz, ich übe Text und dann auf allen vieren. Zum Glück ist das Zimmer vor äußern Blicken geschützt.
Der Zeiger der Uhr steht auf 8.30 Uhr, die Zeit ist erreicht. Jetzt ist genug geübt und die angespannte Wartezeit beginnt. Ich will die Wartezeit in gelaufene Kilometer umwandeln und nehme die Spur der letzten ausgefallenen Session wieder auf. Quer durch das Zimmer – im meinen Hochhackigen - in Halterlosen, in einer schwarzen Karsage und dem Transparent auf den Titten – „Mister M.s Votze„ . Die Begrüßung wird so zu optischen Genuß meines Herren und Gebieters.
Oh nein, nicht wieder laufen ohne Ende und ich mache Yoga so aus im Stand und in Hochhackigen. Der „Held“ kann nicht schaden, er gibt mir Mut, der neben der Aufregung schon vibriert. Der Held kommt perfekt und ich verbiege, was mir so in den Sinn kommt.
Ein Blick an die Deckenhaken läßt die Aufregung wieder überschwappen, ich kann mich nicht mehr auf Yoga konzentrieren und ich nehme meinen Lauf wieder auf. 9.00 Uhr – ich schwimme in „ jetzt oder nie? „ Das Pedel schlägt hin und her – jetzt oder nie – jetzt oder nie –bestimmt nie und schon summt der Rechner seine Programme auf Vordermann. Jetzt oder nie- ein Ohrwurm nagt sich in mein Gehirn, ich habe Post – Jetzt oder nie ? „Noch einmal davon gekommen“ witzelt der Feigling und ich lese „Bin unterwegs“ Also doch – jetzt - jetzt bibbert mein Herz dem Feigling entgegen. Meine Gefühle kreuzen sich zu einem Chrash, jedes besteht auf Vorfahrt – Heulen oder Freude – Freude oder Heulen – Oh mein Gott, wer war denn zuerst am Drücker ? Der Rechner zieht sich summend zurück, die Gefühle drängeln sich weiter – Heulen und Freude – und schlingern sich zusammen durch mein Gemüte, reißen den Grauschleier wie ein perektes Waschmittel mit Oxygen weg, spülen klar und werfen mich in den Schleudergang. Die erste Rotation in Kopf treibt mir die Schweißperlen auf die Stirn.
Es klingelt – die Rotation steht still und schwindelt nach. Noch in Wandelgang lauf ich zur Tür, es ist das vereinbarte Zeichen. Oh mein Gott, jetzt wird es ernst?
Ja, es wird ernst. Die Option abseilen – Seltersflasche im Fenster – hab ich nicht genutzt.
Jetzt geht es nur noch mit Augen zu und durch und ich nehme meine Augenbinde zur Hand. Rechts und links gestützt von meinem festen Willen und der Aufregung lasse ich mich mit Knickbeinen zum Tisch führen, der schon gestern in meiner Vorstellungskraft keinen Platz fand. Mit einem kleinen Schwung verwandle ich mich in eine Hündin, die voller Freude ihren Herren als Triefvotze erwartet. Mit einem passenden Spruch auf den Lippen will ich ihm die Worte entgegen schmetter ,doch die Rotation der letzten Minuten haben alles durcheinander gebracht. Ein paar Fragmente fallen mir noch ein – besser als gar nichts und ich rede drauf los, als die gespannte Ruhe mein Herren in den Raum strömt.
Die Begrüßung klingt wie durch einen Fleischwolf gedreht, der nur noch Fetzen aus seinem Maul läßt. Oh mein Gott – das waren doch nur ein paar Worte und sie lassen sich nicht mehr fassen. In meinem Kopf schwirrt nur noch ein Zitat aus der Schullitheratur „Wie der Stahl gehärtet wurde“ – „Das wertvollste, was der Mensch ist das Leben und er muss es so nutzen, dass er es nicht eines Tages qualvoll bereut und er sterbend sagen kann, ich hab alles getan und es sinnvoll genutzt“ und dann verläuft sich die Erinnerung an das Zitat wieder. Aber in dieser Pose – ist so ein Zitat passend? Und ich verkeife mir den Text, der sich vor die Begrüßung der Treifvotze gelagert hat und schweige lieber.
Wie ein Lamm halte ich mich auf dem Tisch und glaube – ich komme wieder auf den Boden zurück. Aber nichts passiert, nur rascheln und etwas Smaltalk. Ich antworte, aber meine Sinne schwirren noch von der Rotation. (Das Gespräch trägt einen neutralen Charakter, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern.) Ich stehe in der Anspannung, die nicht weiß, was auf sie zu kommt.
Die ersten LederBänder um Hals und Gelenke machen mich ruhiger – ich werde aus der Anspannung erlöst und lasse mich in den Tunnel hineingleiten, der sich vor meinen verschlossenen Auge öffnet. Es fällt nicht nur die Anspannung der letzten Stunden ab, nein sie rauscht in einem riesigen Bündel - das die lange Wartezeit produziert hat – mit einen großen Plumps in die Tiefe hinab
Die ersten Seile ziehen sich schnurrend durch die Lederbänder. Sie fixiern mich in meiner bizaaren Lust...
Miss SUB
du hast dich verändert, deine sprache hat sich verändert ;-)
Mail-Adresse
wenn du wissen willst, wie es weiter ging, dann würde ich dir den weiteren Text an dich persönlich schicken.
Gruß Miss-SUB
Unterwegs zu dir ..
Gruß Miss SUB
ich wünsch dir (euch) schon mal schöne tage ... die da kommen werden!!!!